Lutherbibel 1984 mit Apokryphen - Neue Buchveröffentlichung

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jonathangkoehn
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Lutherbibel 1984 mit Apokryphen - Neue Buchveröffentlichung

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Lutherbibel 1984 mit Apokryphen -
Neue Buchveröffentlichung
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Bis 2016 war die Lutherbibel in ihrer Textfassung von 1984 der offiziell zum Gebrauch empfohlene Bibeltext der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Auch heute noch ist diese klassische deutsche Bibelübersetzung weit verbreitet und bei Bibelleserinnen und -lesern beliebt.

»Dem Volk aufs Maul sehen«
Berühmt ist ein Grundsatz, den Luther bei seiner Bibelübersetzung angewendet und der zu dem durchschlagenden Erfolg seiner Bibelübersetzung beigetragen hat: »Man muss nicht die Buchstaben der lateinischen Sprache fragen, wie man soll deutsch reden, sondern man muss die Mutter im Hause, die Kinder auf der Gasse, den gemeinen Mann auf dem Markt drum fragen und denselbigen aufs Maul sehen, wie sie reden, und danach dolmetschen, so verstehn sie es denn und merken, dass man deutsch mit ihnen redet.« (Sendbrief vom Dolmetschen)

Theologische Prinzipien
Ebenso wichtig waren für Luther jedoch die theologischen Prinzipien seiner Übersetzung. Als Grundlage für sein Verständnis der Bibel gilt ihm Gottes Heilstat in Jesus Christus. Um dieses möglichst deutlich herauszuarbeiten, hat Luther bestimmte deutsche Worte, in denen sich diese Botschaft ausdrückt, möglichst oft verwendet – auch dort, wo der hebräische oder griechische Wortlaut es nicht fordert: Glaube, Gnade, Trost (durch das Evangelium), predigen (das Evangelium verkündigen). Mit Hilfe dieses Verfahrens lässt Luther die evangelische Botschaft von der Rechtfertigung des Sünders allein aus dem Glauben durch die ganze Heilige Schrift hindurch sichtbar werden.

Bedeutung
Seit der Reformationszeit hat Luthers Bibelübersetzung nicht nur den deutschen Protestantismus und seine Frömmigkeit tiefgreifend geprägt, sondern auch die deutsche Literatur und Sprache aufs nachhaltigste beeinflusst. Bei der Herausbildung einer einheitlichen deutschen Schriftsprache hat sie eine entscheidende Rolle gespielt und darüber hinaus in Sprachschatz und Sprachgebrauch der Deutschen zahlreiche Spuren hinterlassen.

Redewendungen wie Hochmut kommt vor dem Fall (Sprüche 16,18) oder Wer andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein (Prediger 10,8) stammen ebenso aus der Lutherbibel wie Wes das Herz voll ist, des geht der Mund über (Matthäus 12,34). Die deutsche Dichtung ist voll von Zitaten und Anspielungen aus der Lutherbibel; es ist bekannt, wie sehr der junge Goethe seine Sprache an der Bibel Martin Luthers geschult hat, und in unserem Jahrhundert hat Bertolt Brecht die Frage nach seiner Lieblingslektüre so beantwortet: »Sie werden lachen: die Bibel.«

Revisionen
Bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts war die Lutherbibel in den protestantischen Gebieten Deutschlands das Haus- und Volksbuch schlechthin. Dann haben eine beschleunigte Sprachentwicklung und ein einschneidender Traditionsabbruch dazu geführt, dass die Originalsprache Luthers für immer mehr Menschen immer schwerer verständlich wurde.

Damit die Bibel Martin Luthers nicht zum sprachlichen Museumsstück würde, hat die Evangelische Kirche in Deutschland seit dem Ende des 19. Jahrhunderts in mehreren Anläufen versucht, seine Übersetzung schonend dem gewandelten Sprachgebrauch anzupassen. Dieser Prozess ist nach etlichen Zwischenstufen im Jahr 1984 zu einem vorläufigen Abschluss gekommen. Seit 1999 liegt die Lutherbibel in einer durchgesehenen Fassung in neuer Rechtschreibung vor. In dieser Fassung stellt die Lutherbibel heute den offiziellen Bibeltext der evangelischen Kirchen dar. Der Großteil der von der Deutschen Bibelgesellschaft verbreiteten Lutherbibeln enthält diesen Text. Darüber hinaus sind auch ältere Fassungen des Luthertextes (Luthers Ausgabe letzter Hand von 1545 sowie die wichtige Revision aus dem Jahre 1912) noch erhältlich.

Beispiele für die Revision:
Josua 1,9: Bedeutungswandel einzelner Wörter
Luther 1545: Siehe, ich hab dir geboten, dass du getrost und freidig seiest.
Luther 1984: Siehe, ich habe dir geboten, dass du getrost und unverzagt seist.
Schon bald nach Luther hatten Drucker das unverständlich gewordene Wort freidig = »kühn, mutig« kurzerhand durch das irreführende »freudig« ersetzt!

Lukas 1,1: Extrem schwieriger Satzbau
Luther 1545: Sintemal sichs viele unterwunden haben, zu stellen die Rede von den Geschichten, so unter uns ergangen sind …
Luther 1984: Viele haben es schon unternommen, Bericht zu geben von den Geschichten, die unter uns geschehen sind …

»Sintemal« heißt eigentlich »nachdem«, aber die Revision hat den Nebensatz zum Hauptsatz gemacht, da er Bestandteil einer langen und unübersichtlichen Satzperiode ist.
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